Wintersport

Anfang der 30er Jahre standen im Winter noch Schlittschuhlaufen - Fritz Keller wurde 1933 Ober-schwäbischer Sprunglaufmeister - und Eishockey im Vordergrund. So fand 1930 angeblich das erste Eishockeyspiel in Oberschwaben auf dem Neuravensburger Weiher zwischen dem EC Wangen und dem SV Neuravensburg statt. Die Spieler trugen weder Helme noch sonstige Schutzkleidung, dafür aber ein feines Hemd und Krawatte.

Nach dem Krieg begann die Ära des alpinen Skilaufens. Schon 1954 wurden auf Scheuerles Halde Vereinsschülermeisterschaften ausgetragen, damals noch auf echten Holzlatten mit Riemenbindung. Und bereits 1963 gab es in Neuravensburg neben den Alpinen Winterspielen - so hießen die damaligen Vereinsmeisterschaften - auch einen Nordischen Skitag mit den Einzelwettkämpfen Langlauf und Skisprung:

Der Langlauf startete an der Käserei und führte am Weiher vorbei zurück zu Roths Halde, Schanzenspringen, mit Weiten bis über 20 m, war an Scheuerles Halde Richtung Kanal. Und 1970 führten ein paar Neuravensburger Buben und heutige Skilehrer bereits eine Torlauf-Wettkampfserie in Neuravensburg auf folgenden Buckelpisten durch: Roths Halde, Scheuerles Halde, Burghang mit Schanze Richtung Sportplatz, Hang Detzel bei der Eiche und die berüchtigte Waldabfahrt am Kirchstraßenhang mit fast 400 Metern durch Waldwege und eng stehende Fichtenbäume. Fast immer gab es an der Burgschanze oder bei der Waldabfahrt spektakuläre Stürze, zu Schaden kamen aber meist allenfalls nagelneue Sohler-Ski "Bluebird".

Ab den 60er Jahren nahmen Neuravensburger "Skilehrer" an Lehrgängen, sogenannten "Wedelkursen" teil, die neben dem Skifahren auch sonst so viel Spaß machten, dass manche der Teilnehmer heute noch davon schwärmen: "Beim ersten Mal waren wir zu dritt, der Heiler Dieter, der Magino Franz und ich," erzählt Elmar Knill, "von Jahr zu Jahr sind es dann mehr geworden und wir hatten jedesmal riesigen Spaß." Den gab es für ganze 160 DM pro Woche, Lifte und Halbpension inklusive.

Die 70er waren die Zeit der Renngemeinschaft Neuravensburg, sogar mit Teilnehmern bei den Deutschen Alpinen Schülermeisterschaften. Norbert Berlinger und später Hans Lanz haben die Abteilung geleitet, Günter Schlierenzauer war der Trainer. Trainiert und gefahren wurde vor allem im Allgäu und das nicht nur im Winter. Für die ambitionierten Neuravensburger Rennläufer gab es damals schon Sommertraining auf dem Gletscher am Stilfser Joch.